Kreuzauer Schüler werben für Zivilcourage und gegen das Wegschauen bei Gewaltkriminalität
Plötzlich steht man nicht mehr allein an der Bushaltestelle. Zwei Menschen überfallen einen dritten, schlagen auf ihn ein. Wer so etwas erlebt hat, weiß, wie hilflos man sich als Beobachter fühlt. Diese Hilflosigkeit sollen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Kreuzau überwinden und handeln. Deshalb war am Mittwoch, 15. Mai, die Jugendstraßenpolizistin Simone Schröder von der Polizeiwache Düren bei den Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase (EF) zu Gast. Sie informierte über Jugendkriminalität: Was bedeutet Strafmündigkeit? Welche Strafen erwarten überführte jugendliche Täter? Was sind mögliche Erziehungsmaßregeln? Darüber hinaus berichtete Schröder über ihren Alltag auf den Straßen Dürens, auch positives: Die Straftaten Jugendlicher gehen in erstaunlich hohem Maße zurück.
Der Besuch einer Polizistin mit der Hauptaufgabe Prävention, also Vorbeugung, war der Abschluss eines Unterrichtsprojekts, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Religion von Sandra Simberger vor allem mit der Aktion „Tu Was“ des Landeskriminalamts beschäftigten. Ziel der Atkion ist es, das Wegschauen und Ignorieren bei Gewalttaten zu verhindern. Zeugen und Beobachter sollen handeln, die Polizei rufen, weitere Zuschauer aktivieren.
Die sechs Regeln, die man in einer solchen Situation einhalten sollen, schrieben Schülerinnen und Schüler auf Plakate und hingen sie zum Beispiel an Haltestellen auf. Denn Haltestellen sind häufig Schauplatz von Bedrohungen und Raubdelikten. Doch auch im Aufenthaltsraum unserer Oberstufenschüler hängen die sechs Regeln nun aus, ebenso wie an einer Grundschule, am Bahnhof und in der Praxis einer Jugendpsychologin – denn ist die Gewaltsituation erst einmal da, ist es zum Lesen möglicherweise zu spät.
Andere Schulen haben Videos zum Thema produziert. Die Besten sind auf der Homepage der Aktion zu sehen. http://www.aktion-tu-was.de/index.html
Polizistin Schröder lobte die Plakate unserer EF. Sie erzählte von ihrer Präventionsarbeit in den Dürener Schule und von ihren praktischen Erfahrungen aus dem Einsatz, zum Beispiel wie Betroffene beim Erscheinen der Polizei reagieren und wie Polizisten handeln, wenn sie an einen Tatort kommen.
Simone Schröder war eingeladen worden von einer Schülerin der EF, die ihr Berufspraktikum bei der Polizei absolviert hatte. Einige Schüler des Grundkurses Religion denken selber über eine Bewerbung bei der Polizei nach. Kein Wunder, dass Schröder auch zum Einstellungsverfahren und zum gefürchteten Sporttest der Polizei eine Menge Fragen beantworten musste.
Vielen Dank für den gelungenen Artikel!
Gruß, Simone Schröder
Die Redaktion dankt für Ihr Lob und Ihren Einsatz an unserer Schule 🙂