Gespür für Geschichten – Schreibwerkstatt im Rahmen der LitEifel

20 Acht- bis Zehntklässler erzählen berührende Geschichten und gestalten individuelle Bücher

Kreativität, Ideenreichtum, Hilfsbereitschaft, kulturelle Vielfalt und Toleranz konnten im Rahmen einer dreitägigen Lit.Eifel-Schreib- und Illustrationswerkstatt zum Schuljahresende noch einmal in besonderer Weise fruchtbar gemacht werden. „Zuhause? Fremd?“ lautete das Thema des Workshops, der damit an die die beiden „Tage für Flüchtlinge“ anknüpfte, die zum Jahreswechsel am Gymnasium Kreuzau stattgefunden hatten. Viele Schüler sind in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich aktiv und vom unmittelbaren Kontakt mit den Menschen, die in Kreuzau eine neue Heimat gefunden haben, sehr beeindruckt.

Das galt auch für die 20 jungen Teilnehmer der Klassen 8 bis 10, die bei der Schreibwerkstatt unter der Leitung der Münstereifeler Journalistin Claudia Hoffmann ein außerordentliches Feingefühl und Gespür die dramaturgische Ausgestaltung ihrer Ideen bewiesen. Die Schüler waren mit großer Begeisterung dabei, nahmen die stilistischen Anregungen der Dozentin gerne auf, feilten an Gedanken und Formulierungen, an dem Zusammenspiel verschiedener Erzählebenen und der Ausgestaltung ihrer Figuren. Von Fremde und Heimat erzählen ihre Geschichten, von Freundschaft, Hoffnung, Aufbruch und Neuanfang. So handelt beispielsweise die Geschichte von Tamara Dohmen und Insa Weber von einer alten und einer jungen Frau, die sich gegenseitig wieder die Freude am Leben geben. Viel Persönliches floss in die Geschichten der Schüler ein, die Geschichten boten aber auch viel Freiraum für die Phantasie.

Zweite wichtige Komponente war die Illustration. Jeder Schüler sollte sein eigenes, selbstgebundenes Buch gestalten. Auch der kreative Input des in Aachen lebenden kubanischen Malers Antonio Nunez erwies sich als inspirierend. Verschiedene Drucktechniken, Collagen, Acrylfarben und Tusche kamen bei den individuellen Layouts zum Einsatz.

„Man konnte hier sehr viel lernen, einfach seine Kreativität ausleben“, so die Rückmeldung der Schülerinnen Jenny Baranek und Alischa Wergen. Die Förderung von Kreativität ist auch Schulleiter Wolfgang Arnoldt ein wichtiges Anliegen: „Ich finde, so etwas gehört zur Schule einfach dazu.“

„Ich habe es selten erlebt, dass eine Pausenklingel so konstant ignoriert wurde”, sagte Dozentin Claudia Hoffmann, und im Gegenzug hielt auch Schüler Jonas Weber aus der 8c für die Dozenten großes Lob bereit: „Es war eine einzigartige Gelegenheit für junge Menschen, sich ohne große Vorgaben, außer einem gut auslegbaren Überthema, kreativ zu betätigen. Frau Hoffmann und Herr Nunez haben uns mit Hingabe unterstützt. Die allgemeine Meinung war, dass man bei einer Wiederholung des Workshops auf jeden Fall mitmachen will.“

Text: Carina Baur, Claudia Hoffmann und Jonas Weber

12. Juli 2016 Autor:  Karsten Engelmann 0 Kommentare

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