¡Bienvenidos!-Besuch aus León

Aufregung – wir sind Teil des neuen Erasmus Projekts und beherbergen für 5 Tage einen spanischen Austauschüler. Unsere Zusammensetzung ist bunt gemischt. Einige Jungs von uns räumen ihr Zimmer für Mädchen. In vielen Klassenwaren einige zögerlich, als die Anfrage gestellt wurde jemand Fremdes aufzunehmen, denn nicht jeder hat ein Gästezimmer oder ein zweites Badezimmer. Zudem haben einige von uns Hunde, das muss der Gast dann auch mögen(typische Gedankengänge eines Deutschen). Wie ihr seht, herrschte in unseren Köpfen nicht umsonst eine Riesenaufregung, denn wir werden mit einem Fremden zusammen leben-na, hoffentlich geht das gut! Am Samstag, den 10.06.2023 war es dann so weit. Es kamen vier Schüler/innen und zwei Lehrerinnen aus dem spanischen León im Rahmen des Erasmus Programmes zu uns nach Kreuzau. In Gastfamilien aus der 7. und 8. Klasse untergebracht, erlebten sie mit uns fünf eindrucksvolle Tage.

Nach einem Kennenlernen am Samstagabend mit den Gastfamilien (bei einigen fand das über zögerliches Beschnuppern und Gesellschaftsspiele statt, bei anderen waren die Hunde der Eisbrecher) ging es am Sonntag zum Hambacher Forst. Dort erlebten wir eine Führung durch rekultivierte Fläche und vom Aussichtspunkt Terra Nova konnten wir den kompletten Tagebau überblicken. Das war sehr beeindruckend! Schließlich kennt auch so manch einer von uns seine Heimat nicht in all seiner Vielfalt. Am Montag ging es dann zum ersten Mal in die Schule, wo sie in 4 Unterrichtsstunden das deutsche Schulsystem kennenlernten. Wir Jungs mussten dann erstmal unsere weiblichen Austauschpartnerinnen vor all den begeisterten Jungs in unseren Klasse beschützen, so fühlt man sich also mit einer Schwester! (Randnotiz an die Jungs: Mädchen finden Gespräche über Fußball nicht so wirklich mitreißend). Der Nachmittag bot eine abwechslungsreiche Führung durch die Papierfabrik Niederauer Mühle in Kreuzau. Da Spanier einen absolut anderen Tagesrhythmus haben als wir Deutschen, fielen einige unser neuen ”Geschwister” erstmal in ein stundenlanges Koma. Weder frühes Aufstehen (ihre Schule beginnt erst um 9 Uhr) noch frühes zu Bett gehen sind ihr Ding, Siesta ist Pflicht und 1 Stunde am Stück duschen, ist für die meisten Spanier eher normal (also vergiss bloß nichts im Badezimmer). Gut war jedoch, dass auch wir dadurch länger aufbleiben und mit ihnen zocken durften, schließlich mussten wir uns ja noch kennen lernen und sie sollten sich ja wohlfühlen (die Logik von Müttern). Doof war nur morgens nicht aus dem Bett zu kommen, selbst müde zu sein und sie zur Schule treiben zu müssen. Lasst euch gesagt sein: keine deutsche Mama kommt gegen spanische Ruhe an;))Am nächsten Tag fuhren wir zum Biohof Bochröder. Dort erfuhren wir, was der Unterschied zwischen einem Biohof und einem herkömmlichen Hof ist. Highlight war die Fütterung der Tiere. Das Programm am Mittwoch sah einen Besuch auf dem Gelände Vogelsang vor. Dort erfuhren wir einiges über die frühere Nutzung der Einrichtung durch die Nationalsozialisten. Es war spannend, Spanisch in Aktion zu erleben, da die Führung in der Muttersprache unserer Gäste war. Neben all den wissenswerten Ausflügen kamen wir an unserem “freien Nachmittag” in den Genuss der Kölner Innenstadt, seinem UNESCO-Weltkulturerbe, dem Dom und einem echten Kölner Brauhaus samt deren Essenskultur. Dort war natürlich auch Zeit für Blödsinn und so ziemlich jedes Süßwarengeschäft in Köln. Da wir mittlerweile eine eingeschworene, lustige Truppe waren, war es Ehrensache, alle zusammen Spaß zu haben. Für uns deutsche Schüler/innen war es spannend, Englisch als ständiges Kommunikationsmittel in den fünf Tagen zu nutzen. Mittlerweile denken wir sogar Englisch. Die Unterschiede und vor allem die Gemeinsamkeiten unserer Kulturen zu sehen (denn eigentlich sind wir alle Teenager mit Lust auf Neues und jede Menge Spaß) war wirklich interessant. Nach dieser kurzweiligen Zeit hieß es für uns am Donnerstagmorgen Abschied nehmen. Unsere spanischen Gäste flogen mit vielen Eindrücken im Gepäck zurück nach León. Die meisten von uns haben jetzt gute Freunde in Spanien, die wir definitiv besuchen werden und ja, wir schreiben uns noch und schicken Fotos (so liebe Klassenkameraden, dass hättet ihr haben können und da wir euch jetzt die Nase schön lang gemacht haben-macht beim nächsten Mal doch einfach selbst mit). Wir werde es bestimmt wiederholen. Danke an Frau Hundt und das Erasmus Programm.

Ein Bericht von Levi Nießen und Ruben Eßer

23. Juni 2023 Autor:  Janosch Eckert 0 Kommentare

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