Bewegender Abschied von einem beliebten Kollegen
„Jedes Kind verdient eine zweite Chance“ – dies ist ein Leitsatz, den Albert Schröder am Kreuzauer Gymnasium in die tägliche Arbeit eingebracht hat, so dass er heute zu einem Teil des Selbstverständnisses unseres Kollegiums geworden ist. Auch dafür bedankte sich Schulleiter Wolfgang Röther am vergangenen Freitagabend bei seinem scheidenden Stufenkoordinator Schröder. Mit Schröder verlasse einer der Kollegen der ersten Stunde das Gymnasium. Albert Schröder war ein halbes Jahr nach Gründung unserer Schule ins Kollegium gekommen – zunächst als Abgeordneter einer Nachbarschule, um sechs Stunden Religion im ersten Jahrgang des Kreuzauer Gymnasiums zu unterrichten.
Rund zweieinhalb Stunden dauerte das Beitragsprogramm am vergangenen Freitag, das Mitglieder des Lehrerrats zusammengestellt hatten. Schröders Klasse, die 8b, bat ihn in ihrem Lied darum, noch ein wenig zu bleiben: „Du sollst noch nicht gehen – wir wollen noch ein bißchen lernen“ – ein großes Kompliment für den beliebten Klassenlehrer.
Den Anfang hatte der Chor von Kurt Kappes mit einigen Liedern gemacht.
Auch die versammelte Lehrerschaft verabschiedete sich mit einem umgedichteten Lied – „Wie schön, dass Du geboren bist“ wurde zu „Wir gratulieren nun galant zum Ruhestand“.
Abschiedsgeschenke gab es natürlich auch: Vertreter mehrerer Fachschaften übergaben Albert Schröder Geschenke, zum Beispiel ein Album mit Briefmarken für den begeisterten Sammler. Die Marken im Album waren allesamt einmalige Unikate, eignen sich allerdings nicht zum Verkauf bei Philatelisten-Auktionen: Zahlreiche Lehrer hatten Briefmarkenserien eigenhändig gestaltet. Da war zum Beispiel die Sonderserie „Für die Bärtigen“, die neben Schröder selbst auch Karl Marx und George Clooney zeigt.
Schröder dankte seinen Kollegen sichtlich bewegt. Er habe den ganzen Abend sehr genossen und blicke wohlwollend auf seine Zeit am Kreuzauer Gymnasium zurück.
Heute, an seinem letzten Montag, nahm sich Schröder Zeit für einige Gespräch bei einer Tasse Kaffee im Lehrerzimmer um dann die letzten Aktenordner aus seinem mit Franz Pohl geteilten Büro mit nach Hause zu nehmen.