Schuljahresende mit großem Fahrtenprogramm

Bei strahlendem Sonnenschein genoss die 5c einen Tag im Bubenheimer Spieleland.

Bei strahlendem Sonnenschein genoss die 5c einen Tag im Bubenheimer Spieleland.

Eigentlich sollte es eine Exkursion über ökologische und konventionelle Landwirtschaft sein. Inoffizielles Thema war allerdings „Extremwetterlagen“. Denn als der Geographie-Leistungskurs der Jahrgangsstufe Q1 mit 25 Mitgliedern auf dem biologisch-dynamisch wirtschaftenden Gut Haus Bollheim bei Zülpich ankam, hatte das erste Gewitter schon den Hof aufgeweicht.

Wer genau hinschaut erkennt, wie nass Lukas und Edmund Radmacher (rechts) bei ihrem Betriebsrundgang mit dem Geographie-Leistungskurs wurden - und es mit Humor nahmen.

Wer genau hinschaut erkennt, wie nass Lukas und Edmund Radmacher (rechts) bei ihrem Betriebsrundgang mit dem Geographie-Leistungskurs wurden – und es mit Humor nahmen.

Zum Glück begann Bollheim-Mitgründer Hans von Hagenow seine Führung im Kuhstall. Der kühle Wind des Gewitterregens zog auch dort hinein, aber immerhin waren die Kreuzauer Gymnasiasten hier vor dem Gewitterregen sicher, der schon bald wieder einsetzte.

Im Kuhstall melken die Bollheimer die Milch für ihren hausgemachten Käse. Außerdem entsteht hier ein wichtiges Düngemittel – der Kuhmist. Denn während konventionelle Betriebe schon seit langem industriell hergestellten Dünger nutzen, um ihre Pflanzen mit Stickstoff, Phosphat und Eiweiß zu versorgen, versuchen die Landwirte auf Haus Bollheim, einen Nährstoffkreislauf im eigenen Betrieb zu schließen: Der Dünger kommt von eigenen Tieren, deren Futter von eigenen Grünflächen.

Im Laufschritt wechselte der Geographie-Leistungskurs den Standort: Von Hagenow zeigte Bollheims Tomatenkultur im Folientunnel. Die Schülerinnen und Schüler konnten dort Tröpfchen-Bewässerung sehen, die im Geographie-Buch nur als Schema abgebildet ist – Erdkunde so konkret wie es nur geht.

Allerdings hatte der Folientunnel einen Nachteil: Bei starkem Regen lärmen die Wassertropfen auf dem durchsichtigen Dach so laut, dass von Hagenow ziemlich laut sprechen musste, um zum Beispiel zu berichten, dass der biologisch-dynamische Betrieb Bollheim nach seiner Gründung 1982 von konventionell arbeitenden Nachbarn anfangs sehr skeptisch, später allerdings zunehmend respektvoll beobachtet wurde.

Mit unerschütterlichem – wenn auch letztlich unbegründetem – Optimismus versuchte der begleitende Lehrer Martin Dieckmann seinen Leistungskurs davon zu überzeugen, dass die Gewitterschauer jetzt ganz bestimmt vorbei seien und man beim Betriebsrundgang auf einem konventionellen Nachbarhof sicher trocken bleiben werde. So kann man sich irren. Nur die erste Hälfte des Spaziergangs durch die Felder des Familienbetriebs von Edmund und Lukas Radmacher in Niederelvenich blieb regenfrei.

So konnte Senior-Chef Edmund Radmacher die globale Vernetzung seines nach der Methode des integrierten Landbaus arbeitenden Betriebs erläutern: Stickstoff-Dünger aus Ägypten oder Saudi-Arabien ernährt Zuckerrüben, deren Zucker weltweit agierende Limonadenhersteller kaufen. Kartoffeln, die in Radmachers Lagerhalle liegen, gehen an niederländische Zwischenhändler, die sie teils an Fast-Food-Ketten verkaufen – Lebensmittel aus der Zülpicher Börde gehen in die ganze Welt.

Vor großen Hügeln aus Kompost-Dünger stand der Leistungskurs, als es wieder zu regnen begann. Damit weichten auch die letzten Kleider auf und die Exkursion endete mit einer Flucht zur nächstgelegenen Feldscheune.

Zum Glück endeten nicht alle Fahrten des Schuljahresendes nicht so: Der Ausflug der 5c ins Bubenheimer Spieleland zum Beispiel fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Ebenso gutes Wetter wünscht das Homepage-Team allen Leserinnen und Lesern in den anstehenden Sommerferien!

26. Juni 2015 Autor:  Karsten Engelmann 0 Kommentare

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