Mehr Ruhe durch kleinere Gruppen: Das Abitur in Corona-Zeiten hat auch Vorteile

Sie konnten vorher kein beruhigendes Gespräch auf dem Schulhof führen, durften nur durch ein Treppenhaus hinauf zu den Klausurräumen gehen und durch das andere wieder hinunter, arbeiteten dann bei viel frischer Luft mit frisch desinfizierten Wörterbüchern und Atlanten – Das schriftliche Abitur in Corona-Zeiten war etwas umständlicher als in den vergangenen Jahren.

Für die Leistungskursklausur im Fach Geographie am vergangenen Donnerstag gab es frisch desinfizierte Atlanten – und ins Gebäude kamen alle vorbildlich vermummt.

“Ich finde man hat vor allem gemerkt, dass die Schule sich intensiv mit den Hygiene-Maßnahmen auseinandergesetzt hat – durch das ‘Einbahnstraßensystem’, das Desinfizieren der Atlanten und Bücher,” berichtet Abiturientin Anne Laufenberg, die ihre schriftlichen Prüfungen nun alle hinter sich hat. “Während ich die Klausuren geschrieben habe, habe ich gar nicht mehr wahrgenommen, dass die Abiturprüfungen unter anderen Bedingungen als sonst stattfinden.”

Sechs bis sieben Schüler*innen des Abiturjahrgangs 2020 saßen jeweils in einem Prüfungsraum. Das erforderte mehr Aufsichtspersonal und größeren Planungsaufwand. Beim regelmäßigen Querlüften mit offenen Türen und Fenstern konnte es kühl werden. Die Prüfungsteilnehmer*innen nahmen es gelassen: “Das gehörte ja ebenfalls zu den getroffenen Hygiene-Maßnahmen und musste deshalb gemacht werden,” sagte Anne Laufenberg hinterher. Die geringe Anzahl an Mitschüler*innen im Raum war aus ihrer Sicht sogar ein Vorteil: “Ich persönlich konnte mich durch die Aufteilung der Schüler auf mehrere Räume, sodass nur noch sechs oder sieben in einem Raum waren, im Endeffekt sogar besser konzentrieren.”

Nach Abschluss der letzten Klausuren am Montag, dem 25.05. zeigte sich Schulleiter Wolfgang Arnoldt mit dem Verlauf zufrieden: “Der Aufwand war schon ausgesprochen groß, damit sowohl gesundheitliche Risiken ausgeschlossenen als auch ein einwandfreier Ablauf der Prüfungen garantiert werden konnte.” Er dankte seinen Kolleg*innen für den umsichtigen und engagierten Einsatz und den Schüler*innen für die vorbildliche Einhaltung aller notwendigen Regelungen. Und er äußerte sich erfreut, dass nun nach dem Ende der schriftlichen Abiturprüfungen auch wieder Räume und Lehrkräfte für den Präsenzunterricht der Klassen 5 – 9, der Einführunsgphase und vor allem den kommenden Abiturjahrgang 2021 frei werden.

Auch Abiturientin Anne Laufenberg zieht eine positive Bilanz: “Die Mitschüler, mit denen ich gesprochen habe, sehen es denke ich genau wie ich: Ich habe von keinem irgendwas negatives gehört.”

27. Mai 2020 Autor:  Karsten Engelmann 0 Kommentare

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