„Ich war überrascht vom großen Einsatz der Eltern“ – Ein neuer Lehrer über seinen Einstieg
Es war ein Lehrertausch, der Michael Weber im Februar 2010 nach Kreuzau brachte: Anja Kretzer wechselte zum Rhein-Maas-Gymnasium, gleichzeitig wechselte Weber von dort nach Kreuzau und übernahm auch gleich die 6d von Kretzer.
„Schon bei der ersten Besprechung war ich überrascht vom großen Einsatz der Eltern in Kreuzau, im Kiosk und in der Mediothek zum Beispiel,“ sagt Weber und lehnt sich zurück. „Das ist schon ein anderes Umfeld hier. Auch die Atmosphäre in den Klassen ist gut.“ Außerdem sei es natürlich ländlicher als in Aachen. Webers täglicher Ausflug aufs Land dauert mit dem Auto 45 Minuten – deutlich länger als sein Weg zum Rhein-Maas-Gymnasium.
Schulwechsel sind für Lehrer wie auch für Schüler eine Herausforderung. Weber denkt zurück an seine ersten Tage: „Die Abläufe sind einfach anders: Wo hängt der Vertretungsplan? Gibt es Material für Vertretungsstunden oder muss der Vertreter selber planen? Gibt es ein Kopienkontingent? Wer organisiert die Bücher? Und wo melde ich mich, wenn ich krank bin? Das Wie ist überall etwas anders.“
Die Zahl der Kleinigkeiten, die man die neuen Kollegen fragen muss, ist enorm. Das hat aber auch Vorteile – man kommt ins Gespräch: „Man verquasselt Stunden im Lehrerzimmer, lernt aber so die Leute kennen.“ Dabei hört der Neuling zum Glück auch immer wieder, wie die Anderen sich beim Namen nennen – bis man sie selber endlich auswendig kann. „Ich bin eh nicht gut im Namen merken.“ Die 6er-Klassen, die ehemalige 10d und sein Kurs in der Jahrgangsstufe 11 werden es ihrem neuen Mathe- beziehungsweise Physiklehrer verziehen haben.
Und würde er den Tausch heute wieder machen? „Als ich noch in Aachen war, wäre ich gerne dort geblieben. Heute wüsste ich das echt nicht. Ich fühle mich an beiden Schulen wohl.“