Exkursion in das NS-Dokumentationszentrum in Köln

Am Mittwoch, den 15.12.2022, hat sich die Q2 auf den Weg nach Köln-Ehrenfeld gemacht. Dort erwartete sie eine Stadtführung im Kontext der Zeit des Nationalsozialismus und ein Besuch im „EL-DE Haus“. 

Für viele Schüler*innen war die Thematik des zweiten Weltkrieges und der NS-Zeit zwar nichts Neues, da sie sich im Unterricht bereits damit beschäftigten, jedoch wurden vielen die Auswirkungen erst vor Ort wirklich bewusst. 

Angekommen in Ehrenfeld begann die Exkursion mit einer Stadtführung in kleinen Gruppen. Thema war die NS-Zeit in Köln-Ehrenfeld und die stattfindenden Ereignisse in der Umgebung. Dabei wurden Zeitzeugenberichte vorgelesen, einzelne Schicksale vor Ort vorgestellt und bedrückende Orte besucht. Vor allem der Kontrast der heutigen Zeit und der damaligen Ereignisse an öffentlichen Plätzen war dabei vielen nicht bewusst. Dabei wurde besonders die Rolle des Bahnhofes in Ehrenfeld für viele erst klar. Dort fanden öffentliche Hinrichtungen von Menschen statt, die sich kritisch gegenüber dem damaligen Regime äußerten. Dazu gehörten besonders Anhänger*innen der „Edelweißpiraten“. Diese Gruppe stellte sich gegen die Anforderungen der Hitler-Regierung und wollten ein selbstbestimmtes Leben führen, welches der Zeit nicht entsprach. Köln-Ehrenfeld ist ein ehemaliges Arbeiterviertel in Köln, welches daher geprägt von  liberalen und sozialdemokratischen Einstellungen war.  Nach der Machtübernahme der NSDAP und Hitlers änderte sich das Leben viele Bürger*innen drastisch und Zwangsarbeiter mussten um ihr Leben bangen. 

Am Ende der Stadtführung ging es zusammen mit den einzelnen Guides in das NS-Dokumentationszentrum „EL-DE Haus“. Das EL-DE Haus war der Hauptsitz der kölner Gestapo. Dort erwartete die Jahrgangsstufe ein Rundgang durch die einzelnen Räume und durch den Keller mit eigenem Gefängnis. Es wurden weitere Schicksale einzelner Personen vorgestellt, welche von der Geheimen Staatspolizei psychisch und körperlich auf lange Zeit misshandelt, gefoltert und zum Teil ermordet wurden. In der Ausstellung wurde außerdem der Umgang mit der NS-Propaganda in der Gesellschaft klar erkennbar und wie sich dies auf die Jugendlichen und Zwangsarbeiter ausgewirkt hat. Das heutige NS-Dokumentationszentrum geriet lange Zeit nach dem Kriegsende in Vergessenheit und dort stattgefunden Ereignisse wurden erst sehr spät aufgearbeitet.  

Während der gesamten Führung, sowohl durch Ehrenfeld, als auch im „EL-De Haus“ wurde besonders die Geschichten Kölner Bürger*innen thematisiert. Dies hat noch einmal gezeigt, wie der zweite Weltkrieg auch in unserer Umgebung traumatische Erlebnisse ausgelöst hat. Besonders für neue Generationen ist dies meistens undenkbar und hat dementsprechend den Schüler*innen den Kriegsalltag dargestellt. 

Nun sieht man das Stadtviertel mit anderen Augen und vor allem der Bahnhof in Köln-Ehrenfeld ist für viele nicht mehr irgendein Bahnhof, welcher auf der Bahnstrecke nach Köln liegt. Er ist ein Ort, der viele Schicksale beeinflusst hat, wo Menschen ihre Liebsten verloren haben oder gegen ihre Hungersnot kämpften. 

Ein Beitrag von Hanna Hogen

28. Dezember 2022 Autor:  Janosch Eckert 0 Kommentare

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