Neue Informationen – interessante Begegnungen: „Tag für Flüchtlinge“ am Gymnasium Kreuzau

Wie viele Flüchtlinge leben eigentlich zurzeit in Kreuzau? Wie läuft ein Asylverfahren ab, welche Rechte haben Asylbewerber? Welche Erfahrungen haben Flüchtlinge in ihren Heimatländern und auf dem Weg nach Deutschland gemacht, wie geht es Ihnen jetzt bei uns? Wo wird dringend Hilfe und Unterstützung gebraucht? – Diese und ähnliche Fragen beschäftigten fast 200 Schülerinnen und Schüler zweier Jahrgänge der Oberstufe des Gymnasiums Kreuzau am Mittwoch, dem 18. November.

DSC_0010Bescheid wissen, um sich ein Urteil bilden zu können: Sozialdezernent Steg informiert Kreuzauer Schüler über Zahlen und Fakten zur Situation in der Gemeinde

An fünf Stationen, die zwischen 9 h und 12.30 von allen Schülerinnen und Schülern besucht wurden, gab es Informationen u.a. vom Sozialdezernenten der Gemeinde Kreuzau, Guido Steg, von Sozialarbeiterin Claudia Hoffmann, Mitarbeiterin des Zentrums für Sozial- und Migrationsberatung der Evangelischen Gemeinde zu Düren, von Pfarrer Martin Gaevert und Cristina Lyon und weiteren Mitgliedern der örtlichen Initiative „Welcome in Kreuzau“. Zusammen mit diesen waren auch zahlreiche der in Kreuzau lebenden Flüchtlinge in die Schule gekommen und hatten sich bereit erklärt, in kleineren Gruppen mit den Schülerinnen und Schülern zu sprechen, von ihren Erfahrungen zu erzählen und Fragen der Jugendlichen zu beantworten. Schülersprecherin Julia Prinz und andere Mitglieder der Schülervertretung stellten schließlich an einer weiteren Station zahlreiche Möglichkeiten des eigenen Engagements vor.

DSC_0004Besondere Begegnung: Jugendliche sprechen mit jungen Flüchtlingen über deren Geschichten und Erfahrungen

Schulleiter Wolfgang Arnoldt hatte beim kurzen Eröffnungsplenum betont, die Schule wolle mit diesem Angebot einen Beitrag dazu leisten, dass Jugendliche sich ein durchdachtes und auf Wissen und Nachdenken statt auf Stimmungen gegründetes Urteil bilden könnten. Und die Schule wolle gemäß ihrem im Oktober beschlossenen Leitbild zum Schulprogramm „soziales Engagement in und außerhalb der Schule fördern.“

Die Jugendlichen gaben beim abschließenden Plenum durchweg positive Rückmeldungen zu dem Tag. Besonders beeindruckt zeigten sie sich von den Begegnungen und Gesprächen mit den Flüchtlingen selbst, „über die man sonst ja nur in der Zeitung liest“. Viele der Informationen seien für sie neu gewesen und hätten nachdenklich gemacht oder das Interesse geweckt, mehr zu erfahren. Julia Prinz bedankte sich bei ihren Mitschülern vor allem für die zahlreichen Eintragungen in die ausliegenden Listen: Da wurde vielfach Hilfe beim Deutschunterricht angeboten. Zahlreiche Schüler wollen zu Hause vorschlagen, dass ihre Familie sich an der Aktion „Dinner for two“ der Welcome-Initiative beteiligt und einmal zwei Flüchtlinge zum Abendessen einlädt. Andere werden nun der Initiative bei der Erstellung einer Homepage behilflich sein oder sind bereit, eine sportliche Begegnung mit den überwiegend jungen Flüchtlingen zu organisieren.

DSC_0033Hohe Aufmerksamkeit, positive Resonanz: Abschlussplenum des Tags für Flüchtlinge am Kreuzauer Gymnasium

Abschließend übergaben Schulleiter Arnoldt und Natruwissenschafts-Koordinator Dr. Wolfgang Emondts der Initiative noch eine Spende in Höhe von 620.- € aus den Einnahmen des Tages der Naturwissenschaften, den die Schule im September veranstaltet hatte.

DSC_0046Dank und Unterstützung: Naturwissenschafts-Koordinator Dr. Emondts (2. v.r.) übergibt eine Spende aus dem Erlös des Tags der Naturwissenschaften vom 19.9. an die Initiative „Welcome“ (ganz rechts Pfarrer Gaevert, 3. v.r. Cristina Lyon, neben ihr drei der jungen Flüchtlinge)

Die Jugendlichen, die Referenten und die beteiligten Lehrer waren sich einig, dass eine solche lohnende Veranstaltung demnächst für die Jahrgangsstufe 9 und den Abiturjahrgang eine zweite Auflage erfahren soll – und dass dies hoffentlich erst der Anfang für den weiteren Austausch, weitere Begegnungen und vielfältige Unterstützung sei.

Hier finden Sie die Ansprache des Schulleiters beim Eröffnungsplenum.

18. November 2015 Autor:  Karsten Engelmann 0 Kommentare

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