Dringende Empfehlung des Schulkonferenz-Ausschusses: Masken auch im Unterricht weiterhin geboten

Nach der Ankündigung des Ministerpräsidenten vom Donnerstagabend, dass die allgemeine Maskenpflicht auch im Unterricht nicht über den 31.08. hinaus verlängert wird, hat der von der Schulkonferenz gewählte Ausschuss für Entscheidungen in dringenden Fragen (in dem neben der Schulleitung Schüler- und Elternschaft sowie das Kollegium vertreten sind) sich bereits im Laufe des Wochenendes mit der Frage befasst und seine Mitglieder haben Rücksprache in ihren jeweiligen Gruppen genommen. Nach der heutigen Pressekonferenz der Schulministerin ist der Ausschuss darin übereingekommen, dass das

Tragen einer Mund-Nasen-Schutzmaske am Gymnasium Kreuzau im Unterricht in der Regel auch weiterhin geboten bleiben soll.

Ministerin Gebauer hat in ihrer Pressekonferenz am 31.08. um 13 Uhr ausdrücklich die Möglichkeit eingeräumt, dass sich die Schulgemeinschaft auf eine Empfehlung verständigt, dass eine Maske weiterhin getragen werden soll. Auch wenn weder heute Morgen – wie von Ministerin Gebauer heute gegen Ende der Pressekonferenz (im obigen Link ab Min. 41:15) erklärt – noch bis jetzt (Stand 31.08., 15.30 Uhr) eine Schulmail mit den verbindlichen Informationen eingegangen ist, gehen wir davon aus, dass deren Inhalt, wenn die Mail denn eingeht, sich mit den Aussagen der Ministerin vor der Presse decken wird. Im Sinne einer verlässlichen Information veröffentlichen wir daher nun die Entscheidung des Schulkonferenz-Ausschusses und die Überlegungen, die für die obige Empfehlung ausschlaggebend waren:

  • Der wichtigste Grund ist zunächst, dass nach allgemeiner Auffassung das Tragen von Masken insbesondere beim Aufenthalt von Menschen in Innenräumen, in denen der Abstand von 1,5 m nicht eingehalten werden kann, maßgeblich zur Verminderung des Infektionsrisikos beiträgt. Nach dem Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg hat heute auch das Gesundheitsamt des Kreises Düren allen weiterführenden Schulen empfohlen, an dem Gebot der Verwendung von Masken auch im Unterricht festzuhalten. Dies bestärkt uns in unserem Appell: Das Tragen einer Maske ist ein Zeichen des Respekts und der Solidarität, mit dem wir alle zeigen können und sollten, dass wir andere schützen wollen – und uns dies auch von anderen wünschen.
  • Gerade angesichts der zahlreicher werdenden Meldungen über Corona-Fälle im Umfeld unserer Schule (Geschwisterkinder, Freunde usw.), der vergleichsweise hohen 7-Tages-Inzidenz im Kreis Düren und der bereits notwendig gewordenen Einschränkungen des Unterrichtsbetriebs an mehreren Schulen in der Umgebung scheint es nicht verantwortbar, im Unterricht jetzt auf die Masken zu verzichten. Insbesondere angesichts der teilweise großen Klassen von 27 bis 32 Kindern und der täglich bis zu sechs wechselnden Lerngruppen in der Oberstufe würde ein Verzicht auf die Masken das Infektionsrisiko deutlich ansteigen lassen.
  • Gerade unseren älteren Schüler*innen wäre es zudem kaum mehr vermittelbar, warum sie sich außerhalb der Schule an bußgeldbewehrte strenge Regeln halten sollen, wenn für die Schule weder Abstandsgebot noch Maskenpflicht gelten.
  • Eine Aufhebung der Maskenpflicht gerade in den Unterrichtsräumen würde zudem eine Reihe von Kolleg*innen zwingen, zu ihrer eigenen Sicherheit gestützt auf eine ärztliche Bescheinigung ihres besonderen Risikos nicht mehr zum Präsenzunterricht zu erscheinen. Der Unterricht, den diese Kolleg*innen seit den Sommerferien – u.a. auf Grund der Maskenpflicht mit Einverständnis ihrer behandelnden Ärzte – bislang glücklicherweise erteilen können, müsste dann auf das Distanzlernen umgestellt werden und gleichzeitig müssten natürlich die von diesen Kolleg*innen unterrichteten Klassen der Sekundarstufe I durch Lehrkräfte beaufsichtigt werden.
  • Es gibt zudem eine Reihe von Schüler*innen, die entweder selbst ein nachgewiesen hohes Risiko haben oder in deren Haushalt Risikopatienten leben. Diese haben bereits in den letzten Wochen häufig darum gebeten, die Maskenpflicht strikt einzuhalten. Auch diesen Schüler*innen und ihren Angehörigen gegenüber wäre eine Aufhebung der Maskenpflicht nicht vertretbar.
  • Schließlich war bei bislang allen Sitzungen der Elternpflegschaften zu hören, dass die Maskenpflicht zwar mit Belastungen verbunden ist, aber zumindest nach dem Ende der großen Hitze als erträglich und sinnvoll betrachtet wurde. Es gab keine vernehmbaren Forderungen, dass die Maskenpflicht enden müsse, vielmehr wurden Klassenlehrer*innen und Stufen- und Schulleitung mehrfach gebeten, ein Gebot zum Tragen von Masken auch über den 31.08. hinaus aufrechtzuerhalten.
  • Auch trotz der überwiegend positiven Rückmeldungen zur Gestaltung des Distanzunterrichts am Gymnasium Kreuzau, herrschte z.B. in der Sitzung der Schulpflegschaft am 20.08. große Einmütigkeit, dass der wieder vollständig aufgenommene Unterrichtsbetrieb von sehr großer Wichtigkeit sei und dafür die mit dem Tragen der Masken verbundenen Einschränkungen gerne hingenommen werden. Ein Verzicht auf die Masken im Unterricht würde das Risiko einer erneuten Umstellung auf Distanzunterricht für einzelne Klassen oder ganze Jahrgangsstufen deutlich erhöhen.
  • Zudem ist zu befürchten, dass ohne die Verwendung von Masken noch weitergehende Einschränkungen in Bezug auf die Gestaltung des Unterrichts (Verbot von Partner- und Gruppenarbeit) notwendig werden könnten.

Angesichts dieser Überlegungen schien es den Vertreter*innen von Schüler- und Elternschaft und des Kollegiums ebenso wie der Schulleitung sinnvoll, nun auf keinen Fall ungeplant und unvorbereitet auf das Tragen von Masken im Unterricht zu verzichten.

Nach Vorliegen der Regelungen des Ministeriums wird eine Schulkonferenz am 15.09. (nach der Wahl der neuen Elternvertreter*innen auf der Schulpflegschaftssitzung am 10.09.) das weitere Vorgehen beraten. Bis dahin sollten in jedem Fall auch im Unterricht weiterhin alle eine Maske tragen. Zum Schutz der anderen Anwesenden müssten für diejenigen, die sich nicht an das Maskengebot halten, besondere Regelungen z.B. über die Sitzordnung gefunden werden. Wir denken aber, dass es möglich sein wird, alle vom Sinn und Nutzen des Tragens einer Maske auch im Unterricht zu überzeugen und dass in Fällen besonderer Belastungen oder bei besonderen Unterrichtserfordernissen wie bisher auch gute Lösungen gefunden werden können.

31. August 2020 Autor:  Karsten Engelmann 1 Kommentar
  • Schülervertretung des Gymnasiums Kreuzau sagt:

    Liebe Eltern, Liebe Schüler*Innen, Liebe Lehrer*Innen,

    als Stellvertreter der Schülerschaft unterstützen auch wir weiterhin das Tragen einer Maske zum Schutz der Anwesenden. Wir vertreten genauso wie die Schulleitung die Meinung, dass die Verringerung des Infektionsrisikos eine unserer obersten Prioritäten sein sollte und hoffen auf das Verständnis aller Beteiligten.

    Vielen Dank an alle Schüler*Innen, die auch weiterhin eine Maske tragen!
    Eure SV

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