„Bullets over Broadway“ auf der Bühne des Gymnasiums Kreuzau
Ihre Textstellen musste sich Schauspielerin Lisa Herzog hart erarbeiten: Acht Rollen spielte die Oberstufenschülerin des Gymnasiums Kreuzau in Woody Allens „Bullets over Broadway“. Der Literaturkurs unserer Jahrgangsstufe 12 hatte das Werk für die Bühne inszeniert, um es am Dienstag und Mittwoch jeweils ab 19 Uhr aufzuführen – beide Male vor vollem Haus: Eltern, Mitschüler und Lehrer verfolgten, wie Lisa Herzog mal als Zimmermädchen mit weißer Schürze, mal als leicht affektiertes Mitglied eines Stammtischs von Theaterautoren auf die Bühne trat. „Das Umziehen zwischen den Auftritten ist das anstrengendste,“ sagte Herzog.
Mit auf der Bühne stand auch Judith Weyermann, die Lehrerin des Literaturkurses. Sie poliert Gläser an der Bar jenes Nachtclubs, in dem wir Nick Valenti – einen Mafia-Boss – kennen lernen. Ziel der Literaturkurse in der Oberstufe ist unter anderem, ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen. So hatte ein Vorgänger des aktuellen Kurses am Gymnasium der Gemeinde Kreuzau statt eines Theaterstücks mehrere Kurzfilme gedreht.
Woody Allens Komödie karikiert die New Yorker Theaterszene der 1920er Jahre: Der weltfremde, sensible Theaterautor David Shayne, überzeugend gespielt von Mustafa Al-Awan am Dienstag und von Mikel Bodden am Mittwoch, braucht dringend Geld, um sein jüngstes Stück auf die Bühne zu bringen. Besagter Mafia-Boss Nick Valenti – dargestellt von Abdel Mounaim Vedaei beziehungsweise Timo Langenberg – leiht es ihm, allerdings unter einer Bedingung: Valentis weitgehend untalentierte und herrlich begriffsstutzig von Stefanie Bleja und Lena Dworschak verkörperte Freundin Olive muss eine Rolle in der Inszenierung bekommen. Der Perfektionist Shayne leidet schon bei den ersten Proben Qualen.
Das Publikum zeigte sich in der Pause und nach der Aufführung begeistert und fühlte sich offensichtlich gut unterhalten – auch dank des Einsatzes von Judith Weyermann.
Ich heisse übrigens Timo Langenberg, nicht Tim 😉
Trotzdem ein guter Bericht, hat mir persönlich Spaß gemacht, zu spielen, den anderen, soweit ich weiss auch.
Hoffe nur, es den Zuschauern auch gefallen hat (wahrscheinlich allen außer unseres Schulleiters).